> Wenig Verständnis für die Arbeitsweise der Marianischen Kongregation

Wenig Verständnis für die Arbeitsweise der Marianischen Kongregation

Im Konsultbuch der Maior wird der neue Spiritual nirgendwo mit Namen genannt. Lapidar heißt es Anfang Januar 1922, S. 38:

„Über die neuen Verhältnisse und über den Umsturz ist in der allgemeinen Chronik berichtet.“

Dort wird berichtet:

3. Oktober 1921: Inzwischen hat sich vieles schon verändert. Rev. P. Provinzial erließ nämlich mehrere Verordnungen bezüglich der Kongregation. Diese sind:

  • Die Versammlungen an den Samstagen dürfen nicht länger als 45 Minuten dauern.
  • In den Versammlungen dürfen in Abwesenheit des R. P. Spirituals keine hochaszetischen Themata zur Sprache kommen (z.B. Partikularexamen).
  • In den Versammlungen darf nur ein Vortrag gehalten werden. Dieser selbst darf nicht länger als 5 bis 10 Minuten dauern. Akademien mögen unterlassen werden.
  • Die kirchlichen Versammlungen sowie die Feier der Generalkommunion dürfen nicht mehr in der Kongregationskapelle stattfinden, sondern in der Hauskapelle.

Die Fahne darf nicht allein von den Sodalen beansprucht werden.

12. Oktober 1921: Fast allen Sodalen mißfielen diese neuen Bestimmungen. In der ganzen Kongregation herrschte eine tiefe Niedergeschlagenheit, die lähmend auf die ganze Kongregationsarbeit wirkte. Allmählich jedoch gelang es dem Magistrat und einigen eifrigen Sodalen, die aufgeregten Gemüter zu besänftigen: ‚Im Geiste des Gehorsams wollen wir dieses ertragen’, so lautete unser Vorsatz.

Provinzial in Limburg war von 1919 bis 1922 P. Lettenbauer als Nachfolger von P. Kolb. Ihm behagte die Existenz und Arbeit der Marianischen Kongregation im Studienheim Schönstatt nicht, auch nicht das Heiligtum. In diesen Punkten stimmte Pater Röttgen mit dem Provinzial überein. Schon nach 3 Jahren kam in Limburg mit P. Laqua ein neuer Provinzial ins Amt, der dann auch einen neuen Spiritual für das Studienheim ernannte.